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Montag. 30. Januar 2006

"Wir haben schon viel erreicht" Dieter Althaus bei Papst Benedikt XVI.

Rom/Eichsfeld. (tlz) Das Eichsfeld sei dem Papst "sehr wohl bewusst", sagte Dieter Althaus gestern nach seiner halbstündigen Privataudienz bei Benedikt XVI. im Vatikan. Als Ministerpräsident Thüringens bekam das aktive Mitglied der Heiligenstädter St. Gerhard-Gemeinde die Audienz gewährt - im Zusammenhang mit einem Vortrag über Politik aus christlicher Verantwortung, den er am Samstag in der deutschen Nationalstiftung Campo Santo Teutonico in Rom hielt. Wie mit Landrat Dr. Henning abgesprochen, lud Althaus den deutschen Papst offiziell nach Thüringen, also in ein neues Bundesland ein. Sehr positiv sei dies aufgenommen worden, sagte er. Er sei zuversichtlich, dass der Papst in einem der nächsten Jahre Thüringen und dabei eventuell das Eichsfeld besuche. Mit diesem katholisch geprägten Gebiet in der ehemaligen DDR habe sich der frühere Kardinal Joseph Ratzinger schon persönlich beschäftigt. Da habe er doch mit der Meinung "nicht so schlecht gelegen", freute sich Dr. Henning im Tageblatt-Gespräch, dass bei einer der nächsten Deutschlandreisen des Papstes (natürlich nicht gleich der nächsten) die Situation in der früheren DDR eine Rolle spielen könne. Und in Thüringen wäre "die größte mehrheitlich volkskirchlich-katholisch geprägte Region in der ehemaligen DDR" dafür geradezu prädestiniert. Henning hatte Althaus ein offizielles Einladungsschreiben und ein Papier mitgegeben, in dem die Logistik für einen möglichen Papstbesuch (wir berichteten) dargestellt war. Wenn das Angebot bei den offiziellen Stellen ankam, "ist dieser Arbeitsschritt erfüllt, haben wir schon viel erreicht". Nun bleibe es besagten Stellen überlassen, dieses Angebot in eine Pastoralreise einzubeziehen oder nicht. Die Steuerungsgruppe tage weiter. Auch der Bischöfliche Kommissarius Heinz Josef Durstewitz sieht in den Worten von Benedikt XVI. Eichsfeld-Einladung und Sondierung eines geeigneten Geländes für eine Begegnung mit dem Papst bestätigt. "Nur wegen uns" Würde dieser Thüringen als eine Station einer Reisroute ins Auge fassen, dann müsste das Bistum Erfurt dafür einen Ort vorschlagen. Der Propst erinnert daran, dass für den Bistumstag zum Weltjugendtag im vergangenen Sommer ganz bewusst das Eichsfeld ausgewählt wurde. Zudem hätte es die Einladung des Bundeslandes Thüringen ohne den Vorstoß aus dem Eichsfeld nicht gegeben. Also könne man ohne zu übertreiben sagen: "Wenn der Papst nach Thüringen kommt, dann nur wegen uns." Außerdem wären nach Ansicht des Propstes gewisse Vorkehrungen zur Ausrichtung einer Großveranstaltung bei der Burg Scharfenstein keine ansonsten unnütze Investition. Immerhin gebe es in ganz Thüringen, wenn nicht gar Mitteldeutschland bisher keinen Ort, "wo ein paar hunderttausend Leute zusammenkommen können". Das habe schon Bernhard Vogel bedauert. Der Landrat betont, das Gelände sei ideal. Der Papst würde im Hubschrauber kommen, für den Anmarsch der Teilnehmer, Krankenwagen, Fahrdienst usw. - ähnlich wie bei großen Hülfensberg- oder Klüschenwallfahrten - könnten neben der Straße von Kreuzebra die Zufahrten von Beuren und Kallmerode ertüchtigt werden. Autos müssten in/bei den Orten bleiben. Mit der Bahn komme man nach Beuren, Leinefelde und Birkungen, und in der Nähe sei im Herbst 2006 die Autobahn A 38 fertig. Die Arbeitsgruppe habe Konzepte für bis zu 250 000 Teilnehmer durchgespielt und mit den Veranstaltern des Kölner Weltjugendtags diskutiert, so Dr. Henning. Und sollte es nichts werden, "haben wir auf uns aufmerksam gemacht". Wanderer benötigen übrigens von Heiligenstadt zum Scharfenstein in normalem Schritt nur drei Stunden. (JÜRGEN BACKHAUS / TLZ)

Links: www.d-althaus.de/index.php

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