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Aktuelles / Wahlkreis News

| Dienstag. 11. Januar 2005 |
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| Ministerpräsident diskutierte mit Lingemann-Gymnasiasten |
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Eine Sozialkunde-Stunde hatten gestern die 270 Zehnt- bis Zwölftklässler des Lingemann-Gymnasiums Heiligenstadt in der Aula. Sie diskutierten mit Dieter Althaus, der hier 1977 sein Abitur abgelegt hatte. Thüringens Ministerpräsident sprach über Legislative und Exekutive und beantwortete in einer von Schülern moderierten Diskussion Fragen. Zuerst wollte ein Gymnasiast seine Meinung zur Ökosteuer hören. Die Zielrichtung sei gut, so Althaus, aber sie habe der Bundesrepublik sieben Prozent weniger Steuereinnahmen gebracht, weil es Umgehungstatbestände gebe.
Beispielsweise tanke die Polizei aus Brandenburg und Sachsen in Polen. Man
brauche ein neues Gesamtsteuerrecht, das nicht die Mobilität der Bürger und
die Wettbewerbsfähigkeit besonders der kleinen und mittleren Unternehmen
belaste. Breiten Raum nahm die Bildungspolitik ein. Die Schüler fragten
z.B., wann mit Studiengebühren zu rechnen sei und ob es ein einheitliches
Bildungssystem geben werde.
Noch im Januar oder Februar werde das Bundesverfassungsgericht wohl
urteilen, dass Studiengebühren rechtens sind, so Althaus. In manchen
Bundesländern kämen sie schon 2007/08, in Thüringen, das gerade erst die
Gebühren für Langzeitstudenten einführte, erst 2009. Zudem müssten noch die Modelle und Darlehensvarianten auf Sozialverträglichkeit hin diskutiert
werden. Es sei verkehrt gewesen, von den Eltern für den Kindergarten viel
Geld zu fordern, aber die Ausbildung, in der Berufschancen entwickelt werden, kostenfrei zu lassen. Althaus erklärte u.a. auch, dass in der Lehrerausbildung der Praxisbezug an den Anfang gestellt werden und das Lehrerstudium abgekürzt werden müsse, damit mehr junge Lehrer mit den Schülern unterwegs seien. Er plädierte für eine Beibehaltung der Länderkompetenz, d.h. einen Bildungswettbewerb der Länder, aber für bundeseinheitliche Standards. Es müsse mehr für die Begabtenförderung in den öffentlichen Hochschulen getan werden und dafür, dass die Eliten, die Leistungsträger nicht weiter abwandern, zumal bald wegen des Geburtenknicks ein großer Fachkräftebedarf bestehe. Mittelständler sollten offensiver werben.
In der Schulaula in ihrem jetzigen Gewand würden die Zehner und Elfer nicht
mehr ihre Prüfungen schreiben, drückte Schulleiter Thomas Hartleb seine
Hoffnung auf deren Renovierung nach diesem Schuljahr aus. Anschließend
erläuterte der 13-jährige Alexander Koch dem Ministerpräsidenten spezielle
Auswertungsergebnisse der Schulwetterstation. Im vor Weihnachten neu
eingerichteten Computerkabinett erläuterten Webmaster Manuel Kühn und ein
Mitschüler die Internet-Präsenz der Schule (www.gymhig.de).
(TLZ EICHSFELD / BACKHAUS) |
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