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Aktuelles / Wahlkreis News

| Dienstag. 26. Oktober 2004 |
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| Dieter Althaus übergibt Lottomittelbescheid an Propst Durstewitz |
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 Maik Pinkert, Dieter Althaus und Propst Heinz-Josef Durstewitz
| Einen wahren Schatz trug Johann Wolf, der Vater der eichsfeldischen Geschichtsschreibung, einst zusammen: das "Eichsfeldische Urkundenbuch nebst einer Abhandlung von dem Eichsfeldischen Adel". Anno 1819 herausgegeben, ist aber derjenige, der heutzutage in dem Band blättert, wohl nur in den seltensten Fällen in der Lage, diesen Schatz zu nutzen. Denn: Das Werk, das etwa 270 Urkunden enthält, ist in Latein gehalten. Mittel aus Überschüssen der Thüringer Staatslotterie machen nun einen Nachdruck in deutscher Sprache möglich.
6000 Euro übergab gestern Ministerpräsident Dieter Althaus im Bischöflichen Kommissariat in Heiligenstadt an Propst Heinz Josef Durstewitz. Das Geld dient als Zuschuss für die Druckkosten des Bandes, der noch in diesem Jahr vorliegen soll.
"Sehr wichtig für die Eichsfelder Landeskunde" nannte Althaus Johann Wolfs dann übersetzt vorliegenden Band und freute sich über das Engagement des herausgebenden Kommissariats. Für den Propst wird mit dem ins Deutsche übertragenen Urkundenbuch ein "edler Dienst am Eichsfeld geleistet".
Noch ein Original
Im Archiv des Kommissariats, das seit dessen Gründung 1449 existiert und als bedeutendste geschlossene Dokumentensammlung im Obereichsfeld gilt, gibt es noch ein Original der Wolfschen Publikation. Wie Maik Pinkert, verantwortlich für das Archiv, gestern erläuterte, bestimmen hauptsächlich Verträge über Besitzüberlassungen oder Belehnungen von Gütern den Inhalt. Mit höchstem Interesse werden Geschichtsinteressierte zum Beispiel die erstmalige Nennung von Heiligenstädter Ratsherren nachlesen können. Das Dokument aus dem Jahr 1300 über "Die Verzichtleistung der Gebrüder Zorn auf ihre Güter in Hosmar und von dem Rathe zu Heiligenstadt bezeugt" führt auch den Ratsherren Johannes de Glasehusen an und erwähnt damit erstmals den Ort Glasehausen. So leiten von den von Wolf gesammelten Urkunden aus dem Zeitraum vom 13. bis 17. Jahrhundert zahlreiche Gemeinden ihre Jubiläen ab.
Die Übersetzung des kostbaren Bandes nimmt Carl Scharfenberger, pensionierter Pfarrer in Büttstedt, zusammen mit Maik Pinkert vor. Seit einem halben Jahr etwa beschäftigen sich beide mit den Texten.
Johann Wolf (1742-1826) hatte nach seiner Lehrtätigkeit in Heiligenstadt - am Jesuitenkolleg, später am Gymnasium- als Canonikus in Nörthen die nötige Muße, um die wertvollen Urkunden zusammenzutragen. Die Sammlung, gilt als die letzte Publikation des gebürtigen Kreuzebraers, der 1792 den ersten Band seiner berühmten "Politischen Geschichte des Eichsfeldes" herausgegeben hatte.
(TLZ/MOK) |
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