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Dienstag. 11. April 2006

Erinnerungen an verlorene Stätten

Ministerpräsident Althaus bei der Übergabe des Lottomittelbescheides Heiligenstadt. (tlz/mok) Kulturgeschichtlich interessierte Eichsfelder können sich freuen: In der ersten Maiwoche erscheint ein vom Bischöflichen Kommissariat herausgegebenes 232-seitiges Werk, das verlorene Kulturstätten im Eichsfeld ins Gedächtnis ruft. Die Dokumentation bezieht sich auf den Zeitraum von 1945 bis 1989 und beschreibt 99 Objekte, die der Bodenreform oder der Nähe zur Grenze zum Opfer fielen. Auch wurden Bauten berücksichtigt, die - bedingt durch ihre geografische Lage - lange Jahre leerstanden und somit verfielen. Aufgelistet und vor allem anhand von Fotografien näher gebracht werden Wohngebäude, Forsthäuser, Industriebauten, Mühlen, Gutshöfe, kirchliche Gebäude. Der Betrachter wird das einstige Forsthaus Altenstein bei Asbach, das damalige Rittergut Rumerode, die Villa Hanstein in Bornhagen, den früheren Gutshof Hillemann bei Heiligenstadt oder die einstige Teichmühle in Leinefelde entdecken. Das Buch, das beim Eichsfeld Verlag in Heiligenstadt (Tel. 03606/508780) schon vorbestellt werden kann, ist ein Verdienst der beiden Kirchworbiser Volker Große und Gunter Römer. Seit über 25 Jahren ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger, hatten die im früheren Sperrgebiet gelegenen Bauten aufgesucht, um sich einen authentischen Eindruck zu verschaffen. Doch die Lokaltermine wurden zur Enttäuschung. Oft deuteten nur noch Reste auf die einstigen steinernen Zeugen der Geschichte. So entstand die Idee, Bildmaterial zu sammeln und die Geschichte der Gebäude zu erforschen. Erste Ergebnisse waren 2004 in einer Schau im Eichsfelder Heimatmuseum zu sehen. Eine große Hilfe bei der Herausgabe sind 7000 Euro als Überschüsse aus Lottomitteln, die gestern Ministerpräsident Dieter Althaus in Heiligenstadt an den Bischöflichen Kommissarius für das Eichsfeld, Propst Durstewitz, übergab. ()

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