Gestern Mittag hatten Dieter Althaus´ Leibwächter mal nichts dagegen, dass ihr Schützling angegriffen wurde - als rechter Verteidiger der Prominenten-Mannschaft im Fußballspiel gegen die Auswahl Raphaelsheim/Eichsfelder Werkstätten. Das Spiel war aber nur einer von vielen Höhepunkten beim 9. Raphael-Familienfest, das Tausende anlockte. Beim Fußballspiel in sengender Hitze kamen alle Aktiven schön ins Schwitzen. Mit etwas Glück, Augenzwinkern und Torwarttausch ließen die Promis kurz vor Schluss noch den 5:5-Ausgleich zu, und für einen 9:8-Sieg nach Sieben-Meterschießen heimsten die Gastgeber wie 2004 den Pokal ein.
An zahlreichen, weit verstreuten Ständen gab es Informationen sozialer Einrichtungen und Verbände, Spiel und Spaß, Speisen und Getränke für Jung und Alt. Auf den Bühnen wechselten sich zahlreiche Künstler ab. Es kam dabei auch zu einem Treffen des Heiligenstädter Möhrenkönigs mit einem Eichsfelder Reffträger. Historische Fahrzeuge waren zu bestaunen, Kinder konnten auf Pferden reiten und mit Gokarts fahren.
Zu Beginn hatte die Festfamilie, zu der auch die Teilnehmer der Stadtprozession der drei katholischen Stadtgemeinden gehörten, zusammen mit Caritasdirektor Bruno Heller Gottesdienst gefeiert. Heller und Althaus waren Schirmherren der Großveranstaltung. Raphaelsheim-Pfarrer Winfried Stitz erläuterte bei der Begrüßung das Motto "Verschieden zu sein, ist normal". Wie in einem Kaleidoskop durch verschiedene Farben ein wunderschönes Bild entstehe, sei auch bei den Menschen Verschiedenheit erwünscht. Wer einzelne "Farben" herausnehme, betreibe "das Geschäft des Teufels", so Stitz. Graues Einerlei irgend einer Einheitspartei mache das Leben kaputt. An Artikel 1 des Grundgesetzes - die Würde des Menschen ist unantastbar - erinnerte St. Gerhard-Pfarrer Heribert Kiep. Jeder Mensch sei gewollt, einmalig und geliebt, trotz aller Unterschiede oder Meinungsverschiedenheiten. Schön sei immer, so Kiep, wenn die Bayern München-Fans vom Raphaelsheim mit ihm als Borussia Dortmund-Fan zwar kontrovers diskutierten, es dann aber immer heiße: "Aber wir sind Freunde."In der Abwehr machte MP Dieter Althaus eine gute Figur.
(TLZ/BAC) |