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Mittwoch. 11. Januar 2006
Glaubwürdig und voller Prägekraft
Geehrt für vorbildliches Engagement wurde Propst Heinz Josef Durstewitz. Ministerpräsident Dieter Althaus überreichte ihm in der Staatskanzlei das Bundesverdienstkreuz.
Vorgestern noch direkt auf heimatlichem Boden, im Sozialkundeunterricht im Lingemann-Gymnasium, hatte Ministerpräsident Dieter Althaus gestern Nachmittag wieder einen "Eichsfeldauftrag". In höchster Mission: In der Thüringer Staatskanzlei konnte er Propst Heinz Josef Durstewitz - wie auch dem Geschäftsführer des Katholikenrats, Kurt Neumann, und vier weiteren Persönlichkeiten - das vom Bundespräsidenten verliehene Bundesverdienstkreuz überreichen. Im Beisein des gesamten Domkapitels und der drei Bischöfe: Wanke, Hauke und Koch.

Es war dem Ministerpräsidenten anzumerken, wie gern er dies tat. Weniger, weil er selbst es ja war, der den Propst vorgeschlagen hatte, sondern er persönlich um dessen Engagement und seine "glaubwürdige Prägekraft" weiß. Wo immer Durstewitz auch wirkte und wirkt, so Althaus in der Laudatio, "stets ist er glaubwürdig, engagiert und mutig - und prägt er", ob als Kaplan, Studentenpfarrer, Sekretär der Berliner Bischofskonferenz, als Oberpfarrer beim Bundesgrenzschutz oder jetzt als Propst, Domkapitular und Bischöflicher Kommissarius im Eichsfeld, bei der Neuprofilierung der Krankenhauslandschaft und dem Einsatz für die kirchlichen Häuser. In der DDR habe Durstewitz die Menschen ermutigt, ihr Leben am christlichen Menschenbild auszurichten. Althaus erinnerte daran, dass Durstewitz der einzige katholische Amtsträger in der DDR war, der einen Aufruf gegen die Wahlfälschungen bei den Kommunalwahlen im Mai 1989 unterzeichnete habe und er Gründungsmitglied von "Demokratie jetzt" und einer der Wegbereiter des "Demokratischen Aufbruchs war. Der Ministerpräsident lobte ihn als einen "ausgezeichneten Vertreter einer Vorbildgeneration". Durstewitz vereine in sich "beispielgebenden theologischen Sachverstand und gesellschaftliches Engagement".

Mut und Visionen

Im Namen aller Ausgezeichneten dankte Propst Durstewitz. Mit dem Verweis auf Reinhold Messner. Der Bezwinger aller Achttausender habe vorgemacht, dass vorher als nicht machbar Erachtetes doch gehe. Auch sein eigener Aufgabenbereich, so der Geistliche, sei geprägt durch Fragen, die es so noch nie gab. Auch er müsse probieren, ob es nicht anders gehe. Denn es sei nicht die Zeit betulichen Augenmaßes, "mutige Schritte führen voran". Gewohnheiten würden keine ausreichende Antwort für ein gedeihliches Miteinander von Menschen, Religionen, Parteien, Konfessionen, Institutionen geben. Eine Zeit der Umbrüche brauche Visionen, wünscht sich der Propst, dass von Menschen weniger Klagelieder gesungen, stattdessen mehr Abenteuerromane gelesen werden, aus denen man sehe: "Es geht doch. Es geht auch anders".

In seinem Anpacken der Aufgaben für die Kirche im Eichsfeld, seinem Mühen um das gute Miteinander der Menschen und die Gemeinden, im ökumenischen Verständnis beweist Durstewitz, dass es anders geht. Der Ministerpräsident baut darauf, dass in diesem Sinne "auch in Zukunft noch viel von ihm zu hören ist." Deshalb sieht Althaus die Ehrung nicht nur als Anerkennung für Geleistetes, "sondern Motivation für weitere Taten", die den Menschen Mut machen, ihnen Wegweisung geben; eben deutlich machen: Es geht doch, es geht auch anders.

Der Barocksaal der Staatskanzlei schien gestern Nachmittag in Eichsfelder Hand. Viele aus der Heimat waren gekommen, dem Propst zu gratulieren, darunter der Landrat und der Heiligenstädter Bürgermeister, der in seinem schriftlichen Grußwort Durstewitz eine der "herausragendsten Priesterpersönlichkeiten im Bistum" nennt.
(ERNST BECK / TLZ - EICHSFELDER TAGEBLATT)
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