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Thüringen in Israel, Israel in Thüringen: Israel-Reise 2008

Mittwoch, 22.Oktober 2008

Zum ersten Mal weilte ich als Thüringer Ministerpräsident vom 30. Oktober bis 3. November in Israel. Für jeden deutschen Politiker ist es etwas ganz besonderes, nach Israel zu reisen. Was ein verbrecherisches Regime in deutschem Namen an den Juden in Europa begangen hat, stellt uns vor eine dauerhafte Verantwortung.

Schon vor Reiseantritt spürte ich die diese Verantwortung, die mit einer solchen Reise verbunden ist. Man wird beobachtet, was man tut und vor allem was man sagt. Als ostdeutscher Politiker bedeutet eine offizielle Israel-Reise auch eine Aufarbeitung mit der Beziehungsgeschichte zwischen der DDR und dem Staate Israel, der in diesem Jahr sein 60. Gründungsjubiläum begeht. Die DDR hatte die Verantwortung für den Holocaust und Wiedergutmachungsleistungen stets abgelehnt.  

Begleitet wurde ich auf meiner Reise von einer 42-köpfigen Delegation - bestehend aus Kabinettsmitgliedern, dem Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde, Wolfgang Nossen, dem Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Prof. Dr. Volkhard Knigge sowie Hochschulrektoren und hochrangigen Wirtschaftsvertretern.

Neben zahlreichen politischen Terminen, Kultur- und Wirtschaftsgesprächen stand auch der Besuch der Holocaust-Gedänkstätte Yad Vashem auf unserem Reiseprogramm. Der Besuch dieser beeindruckenden Anlage am Rande von Jerusalem war ein besonders bewegender, ja verstörender Moment für mich. An diesem Ort, an dem an die vielen Millionen jüdischen Opfer der Shoa erinnert wird, fällt es mir nicht leicht, das auszudrücken, was ich denke und fühle. In das Gästbuch von Yad Vashem habe ich u.a. geschrieben: "Thüringen übernimmt bleibende Mitverantwortung für den dunkelsten Teil deutscher Geschichte."

Angesichts dessen, was Deutsche den Juden in Europa angetan haben, halte ich es fast für eine übermenschliche Tat, dass Israel trotzdem mit Deutschland einen Neuanfang in den gegenseitigen Beziehungen versucht hat. An die in den letzten Jahrzehnten gewachsenen guten Beziehungen zwischen den beiden Staaten gilt es auch als Thüringen anzuknüpfen. Hoffnungsvolle Signale im Kultur- und  Wirtschaftsbereich sind durch unsere Reise ausgesendet.

Wer sich für den Staat Israel und seine Bürgerinnen und Bürger interessiert sowie sich ein wenig über die jüdische Kultur informieren möchte, findet auf den Internetseiten der Botschaft des Israelischen Staates in Deutschland viele nützliche Informationen und Hinweise -> http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/missionhome.asp?MissionID=88

Von: Dieter Althaus




 
 
 
 
 
 

 

Daniel S. aus E.

"Ich unterstütze Dieter Althaus, weil er Thüringen so erfolgreich gemacht hat."